Nach dem Rückzug von Christoph Dänzer-Vanotti
„Das Personalkarussell und Postengeschacher beim RVR ist durch Vanottis Entscheidung zusammengebrochen – und das ist gut so. Einziger Nutznießer dürfte der ehemalige JUSO-Bundesvorsitzende Thomas Westphal sein, der als Herausgeber der Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft zum Leiter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des RVR aufsteigt.“
Die CDU geht davon aus, dass nicht nur gesundheitliche Gründe bei der Entscheidung über den Rückzug von der Kandidatur als Regionaldirektor eine Rolle spielten. Großes Konfliktpotential zwischen SPD und Bündnis’90/Die Grünen liegt im Ersatzbau des effizienteren Kohlekraftwerks Datteln 4. Mitschke: „Der Rückzug des IGBCE-Mannes Christoph Dänzer-Vanotti ist ein herber Rückschlag für die Befürworter der Kraftwerkserneuerung in den Reihen der SPD. Damit setzt sich eine Gruppe der Grünen innerhalb der Koalition durch, die den Bau aus ideologischen Gründen unbedingt verhindern will. Dazu gehören auch die Waltroper Grünen, die in einem offenen Brief – in diesem Aspekt zu recht – das Personalpaket von Regionaldirektor und Bereichsleiter Planung als "Kuhhandel" zum eigenen Vorteil gebrandmarkt hatten.“ In dem offenen Brief hatten die Waltroper Grünen den jetzt abgesprungenen SPD-Kandidaten als EON-Lobbyisten abgelehnt.
„Wir hoffen insgesamt auf einen Neustart des Bewerbungsverfahren und bieten der Koalition unsere Zusammenarbeit an, einen geeigneten Kandidaten zu finden. Das Amt des Regionaldirektors des RVR - der einzigen politischen Klammer der 53 Kommunen der Metropole Ruhr - ist viel zu wichtig, um im Postengeschacher der Koalitionäre verheizt zu werden. Es müssen für die noch zu entscheidenden Personalfragen Kandidaten gefunden werden, deren Qualifikation unstrittig ist. Die Koalition täte gut daran, bei dieser wichtigen Entscheidung Konsens in der Verbandsversammlung zu suchen“, schließt Roland Mitschke.