CDU Ruhr

Erst einmal keine Elektrifizierung der Bahnstrecke Wesel-Bocholt („Der Bocholter“)

Bahn: Landesregierung schlägt Maßnahme nicht dem Bund vor

 „Nicht nachvollziehen kann ich, weshalb die Landesregierung die Elektrifizierung der Gleisstrecke zwischen Wesel und Bocholt nicht als Projekt für den neuen Bundesverkehrswegeplan angemeldet hat“, erklärt Udo Bovenkerk, planungspolitischer Sprecher der CDU im Regionalverband Ruhr (RVR) anlässlich einer Sitzung des RVR-Planungsausschusses am Aschermittwoch im Hamminkelner Rathaus.
Udo Bovenkerk am Bahnhof Hamminkeln-Mehrhoog (Foto: Dirk Schmidt)Udo Bovenkerk am Bahnhof Hamminkeln-Mehrhoog (Foto: Dirk Schmidt)
„Die Elektrifizierung dieser Strecke würde eine direkte Zugverbindung Duisburg-Oberhausen-Wesel-Bocholt ermöglichen. So würde die interregionale Anbindung des Kreises Wesel ans südwestliche Münsterland, die westlich Metropole Ruhr, die Landeshauptstadt und das ICE-Netz über den Knoten Duisburg verbessert. Damit ist auch die notwendige fernverkehrliche Relevanz gegeben“, so Bovenkerk, der zugleich Vorsitzender des Planungsausschusses des Kreistags Wesel ist. Im § 1 Abs.1 des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (BSWAG) wird explizit darauf verwiesen, dass die Elektrifizierung fernverkehrlicher Strecken des Bundes gefördert werden kann.
 
Mit besonderem Unverständnis reagiert der Hamminkelner auf eine Mitteilung von Landesverkehrsminister Michael Groschek, (SPD) die in der Sitzung am Aschermittwoch seitens der Bezirksregierung bestätigt wurde, weil es im Prozess der Aufstellung des neuen Bundesverkehrswegeplanes derzeit noch nicht um die endgültige Finanzierung geht. Zunächst werden neue Projekte gesammelt. Hierzu Udo Bovenkerk: „Projekte, die jetzt nicht angemeldet werden, werden nicht näher untersucht, werden keiner Umweltprüfung unterzogen und können später nicht gefördert werden. Die Landesregierung schließt bereits jetzt und von sich aus eine Förderung dieser Maßnahme durch den Bund aus!“
 
Eine Hoffnung hat Udo Bovenkerk jedoch noch: „Wenn die Ausbaumaßnahme so nicht vom Bund gefördert werden kann, dann muss sich das Land hierbei Ausbauprogrammen zum Nahverkehr stärker in die Pflicht nehmen lassen, um Regionalbahnen hier durchgängig verkehren zu lassen.“ Die CDU sieht in der Maßnahme einen Beitrag zur Attraktivierung des Nahverkehrs und der Steigerung der Fahrgastzahlen auf dieser Relation. Sowohl die CDU-Fraktion im RVR als auch im VRR (Verkehrsverbund Rhein Ruhr) begleiten dieses Ansinnen positiv.
 
Details hierzu finden sich in der Landtagsdrucksache Vorlage 16/0628 vom 31.01.2013 sowie in der RVR-Drucksache 12/0669 vom 03.09.2012.