Die Zukunft der Metropole Ruhr - ein gutes halbes Jahr nach dem Kulturhauptstadtjahr - stand im Mittelpunkt des Bezirksparteitages der Ruhr CDU im Alexanderpark in Essen. 25 Jahre nach der Gründung des CDU-Bezirksverbandes - ebenfalls in Essen - zogen der Bezirksvorsitzende Oliver Wittke und der Festredner Fritz Pleitgen Bilanz und blickten nach vorn.
„Bei allen Erfolgen auf dem Weg zur Metropole Ruhr ist aber auch klar, dass der größere Teil der Strecke zu einer starken Metropole noch vor uns liegt. Nur wenn sich alle Akteure in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einig sind, gemeinsam die Herausforderungen anzugehen, wird die Metropole Ruhr stärker werden. Von einer starken Metropole wird nicht nur der größte deutsche Ballungsraum, sondern auch das Land Nordrhein-Westfalen profitieren“, betonte der Bezirksvorsitzende Oliver Wittke.
Wittke benannte vier Themenfelder, auf denen die Metropole sich beweisen müsse. Beim demographischen Wandel müsse die Region zum Vorreiter werden. Den Strukturwandel gelte es als Beispiel für den ökologischen Umbau einer Industrieregion zu nutzen. Viel mehr regionale Zusammenarbeit und weniger Bürokratie müsse praktiziert werden und schließlich Forschung, Wissenschaft und Kultur als Motor des Wandels begriffen werden.
Festredner Fritz Pleitgen beklagte, dass das Ruhrgebiet nach dem Kulturhauptstadtjahr wieder in den alten Trott zurückgefallen sei. Das Revier müsse sich endlich vom Kirchturmdenken befreien und zu einer echten Metropole reifen. „Eine Metropole von Rang braucht an der Spitze einen ersten Bürgermeister“, forderte er. Dabei solle man sich am Bundesrat orientieren und im jährlichen Wechsel einen der Revier-Oberbürgermeister zum Kopf der Metropole machen. Und die Bürger sollten ihr Regionalparlament direkt wählen.
„Der Regionalverband Ruhr muss gestärkt werden, anstatt ihn kleinzureden“, so Pleitgen. Die Revier-Verwaltung mit drei Regierungspräsidenten trage ebenfalls zur Schwächung der Region bei: „Das ist Politik des 19. Jahrhunderts.“